Ansbach
Auf dem Waldfriedhof Ansbach (Feuchtwanger Straße, 91522 Ansbach), der ursprünglich 1914 als Ehrenfriedhof für Gefallene des Ersten Weltkriegs angelegt worden war und dann als Gemeindefriedhof diente wurden 1950 NS-Opfer würdig bestattet, von denen die Mehrzahl vorher dort in Massengräbern beerdigt war.
Es handelt sich um 56 Opfer des Ansbacher Außenkommandos des KZ Flossenbürg, dessen Häftlinge im Februar bis April 1945 zu Straßenbauarbeiten eingesetzt wurden. Auch weitere Opfer des Naziregimes, darunter zwei namentlich bekannte sowjetische Kriegsgefangene und die Euthanasie-Opfer des Ansbacher „Heil- und Pflegeanstalt“ wurden auf dem Waldfriedhof beerdigt.
Ein Gedenkstein erinnert an die Opfer; die Inschrift spricht dem Kenntnisstand von 1950 entsprechend von Opfern eines Todesmarsches, was nicht zutreffend ist.
Das Bezirkskrankenhaus Ansbach, Feuchtwangerstr. 38, erinnert seit 1992 mit einer Gedenktafel an die Verbrechen der Euthanasie: Mindestens 500 Patienten aus Ansbach warenin Tötungsanstalten verschleppt und vergast worden, in Ansbach selbst erhielten 50 Kinder in der „Kinderfachanstalt“ die Todesspritze.
Der jüdische Friedhof (Rügländer Straße) war von den Nazis zerstört worden und wurde nach 1945 wiedererrichtet. Eine Gedenktafel erinnert auch daran, dass der Friedhof 1948 und 1950 erneut geschändet wurde. Auch an der 1938 geschändeten ehemaligen Synagoge (Rosenbadstr. 3) wird mit einer Gedenktafel der „Mitglieder der Israelitischen Kultusgemeinde in Ansbach, die in den Verfolgungsjahren 1933 bis 1945 für ihren Glauben den Märtyrertod sterben mußten“ gedacht.
Der 19-jährige katholische Abiturient Robert Limpert rief in den letzten Kriegstagen 1945 mit Flugblättern zur kampflosen Übergabe der Stadt an die vorrückende US-Armee auf. Beim Durchtrennen einer Telephonleitung der Wehrmacht wurde der von HJ-Mitgliedern beobachtet, festgenommen, von einem Standgericht zum Tod verurteilt und wenige Stunden vor der Befreiung durch die US-Armee am Rathaus gehängt.
Heute erinnern mehrere Gedenktafeln an den jungen Widerstandskämpfer: Die Tafel am Rathaus trägt die Inschrift „Unheil wollte ich von der Vaterstadt wenden, dafür erlitt ich ehrlosen Tod“, weitere Gedenktafeln hängen an Limperts Wohnhaus, Kronenstraße 6, in Inneren des Gymnasiums Carolinum, das Limpert besuchte, und einer Kapelle der Kirche St. Ludwig.