Gauting

geschrieben von Dr. Guido Hoyer

In Gauting befindet sich ein heute noch genutzter jüdischer Friedhof, Planegger Str. 26, der über den benachbarten Gemeindefriedhof betreten werden kann, während das Tor an der Planegger Str. geschlossen ist.

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In Gauting bestand von 1945 bis in die 1950er Jahre eine Israelitische Kultusgemeinde, zu der zahlreiche des NS-Terrors gehörten, die teilweise Patienten eines DP-Krankenhauses waren, das in Räumlichkeiten eines ehem. Luftwaffe-Lazaretts untergebracht war.
Auf dem Friedhof ruhen 150 ehemalige KZ-Häftlinge, fünf Kinder von Häftlingen und 15 Verstorbene des DP-Lagers „Föhrenwald“ im Landkreis Wolfratshausen. Neben deren Einzelgräbern, die teilweise die roten Winkel als Symbol der KZ-Haft tagen, erinnert ein Gedenkstein an die Opfer. Ein Obelisk mit David-Stern und der Zahl „6 Millionen“ trägt eine hebräische Inschrift, deren Text übersetzt lautet: „Es gedenkt / das ewige Volk / in Ewigkeit seiner Heiligen / Es sei eingetaucht in das Blut seiner Schlachtopfer das Volk der Bosheit / das getötet hat, erwürgt hat, verbrannt hat und ermordet hat / 6.000.000 / Märtyrer, unsere Brüder / in den Jahren 5693-5705 / Es seien ihre Seelen eingebunden im Bündel des Lebens.“

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Vor dem benachbarten kommunalen Friedhof steht ein Denkmal des Künstlers Hubertus von Pilgrim, das zu der Reihe von gleich gestalteten Mahnmalen gehört, die an den Todesmarsch der Häftlinge des KZ Dachau Richtung Süden im April 1945 gehört.
Auch auf dem Gautinger Friedhof waren KZ-Opfer begraben, de jedoch 1957 exhumiert und auf dem KZ-Ehrenfriedhof Flossenbürg neu bestatten wurden.