Dachau, KZ-Ehrenfriedhöfe Leitenberg und Waldfriedhof

geschrieben von Dr. Guido Hoyer

In der Umgebung der Gedenkstätte Dachau, im Dachauer Ortsteil Etzenhausen, befinden sich zwei Ehrenfriedhöfe, auf dem ehemalige Häftlinge de KZ Dachau und Opfer der Todesmärsche der Konzentrationslager Buchenwald, Hersbruck und Flossenbürg bestattet sind.

Der Friedhof Leitenberg oder Auf der Leiten entstand 1959 am Ort von Massengräbern, in denen die SS-Schergen ihre Opfer verscharrt hatten. Heute ruhen dort 7.439 KZ-Opfer.  Auf dem Friedhof steht neben Mahnmalen und einer Ehrenhalle für die Opfer die italienische Votivkapelle „Regina Pacis“, die 1963 auf Initiative des „Vereins der Freiheitskämpfer Venetiens“ errichtet wurde. Nach einer in der Kirche angebrachten Urkunde dient sie dem  „Gedächtnis an die 38.000 italienischen politischen Deportierten, die für die Freiheit aller Völker gefallen sind […] Sie fanden nicht den Frieden einer Grabstätte, sie erhielten kein segnendes Kreuz; ihre sterbliche Hülle wurde in den Krematorien verbrannt und ihre Asche wurde in alle Winde verstreut“.

Allein im KZ Dachau waren fast 1.700 Italiener ermordet worden.

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Auf dem Dachauer Waldfriedhof ruhen 1.269 Tote aus Konzentrationslagern.  Unter ihnen sind Menschen, die noch nach der Befreiung an den Folgen der Haft verstarben und Opfer der Todesmärsche, die in den 50er Jahren aus überall in Bayern verstreuten Gräbern entlang der Marschrouten umgebettet wurden. Auf dem Waldfriedhof finden sich zwei Mahnmale; das eine wurde 1964 den jüdischen Ermordeten gewidmet, ein weiteres errichtete die „Kameradschaft der politisch Verfolgten der Österreichischen Volkspartei.“