KZ-Gedenkstätte Dachau

geschrieben von Dr. Guido Hoyer

Das Konzentrationslager Dachau, am 22. März 1933 als erstes KZ des  NS-Regimes errichtet, wurde sprichwörtlich für den Naziterror. Mehr als 200.000 Menschen waren 1933 bis 1945 in Dachau interniert, über 30.000 überlebten nicht, fielen der Mangelernährung und Epidemien zum Opfer oder wurden ermordet. Diejenigen, die zur Hinrichtung ins Lager gebracht und sofort umgebracht wurden, fehlen in dieser Opferzahl.ZeitungsberichtDachau

Unbekannt ist auch die Zahl der Toten der Todesmärsche: Um die Befreiung der Gefangenen durch die US-Armee  zu verhindern wurden etwa 7.000 Häftlinge in der letzten Aprilwoche 1945 nach Süden getrieben, entlang des Weges starben viele vor Hunger und Entkräftung oder wurden von den SS-Wachen erschossen und erschlagen.

Am 29. April 1945 wurde das KZ Dachau von der US-Armee befreit.

Die KZ-Gedenkstätte besteht in der heutigen Form seit 1965 und steht in der Trägerschaft des bayerischen Kulturministeriums. Sie umfasst das ehemalige Lagergelände mit Appellplatz, Wachtürmen, Stacheldrahtverhau und rekonstruierten Häftlingsbaracken.

Im ehem. Wirtschaftsgebäude ist ein Museum zur Geschichte des KZ Dachau und des NS-Terrors unterbracht.

Denkmäler und Erinnerungstafeln erinnern an die Leiden der Opfer. Unter ihnen befindet sich das 16 Meter breite und 6 Meter hohe Internationale Mahnmal, 1967 von dem aus Jugoslawien stammenden jüdischen Künstler Nandor Glid geschaffen. Religiöse Gedenkorte sind die röm-kath. Todesangst-Christi-Kapelle, die ev-luth. Versöhnungskirche und eine Synagoge.

Eine Kundgebung vor dem Internationalen Mahnmal 1987

Eine Kundgebung vor dem Internationalen Mahnmal 1987

Das Internationale Dachaukomitee ist die Organisation der überlebenden Häftlinge. Seine deutsche Sektion, die Lagergemeinschaft Dachau, wird von Max Mannheimer als 1. Vorsitzenden und Ernst Grube als 2. Vorsitzenden geleitet. Das Dachaukomitee gedenkt jedes Jahr Anfang Mai in einer internationalen Befreiungsfeier in der Gedenkstätte der Opfer des Naziregimes.

Die Gedenkstätte widmet sich auch der Erforschung von Widerstand und Verfolgung 1933 bis 1945. Sie verfügt über eine umfassende Fachbibliothek und ein Archiv, das eine wichtige Anlaufstelle für Forschende darstellt.

Der 1984 gegründete Förderverein für internationale Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau e.V. und sein Jugendgästehaus Dachau / Max-Mannheimer-Studienzentrum bietet pädagogische Angebote für junge Besucher aus aller Welt an und organisiert die Weitergabe der Erfahrungen der Verfolgten und Widerstandskämpfer an die junge Generation.

Weitere Information über die Gedenkstätte und den Förderverein erhalten Sie über deren Internetauftritt:

www.kz-gedenkstaette-dachau.de

www.foerderverein-dachau.de