Gedenktafel St. Getreu
Am 15.01.2018 wurde am Haupteingang der psychiatrischen Klinik St. Getreu am Michelsberg eine Gedenktafel für die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisation enthüllt. Im Krankenhaus St. Getreu Bamberg waren in der NS-Zeit Zwangssterilisierungen durchgeführt worden und Menschen zur Ermordung durch „Euthanasie“ abtransportiert. Der Text lautet:
„Zum Gedenken an die Opfer von Euthanasie und Zwangssterilisierung
Zwischen 1939 und 1945 wurden im Deutschen Reich über 200.000 Menschen getötet, deren Leben von den NS-Machthabern als „lebensunwert“ bezeichnet wurde. Opfer waren Frauen, Männer und Kinder. Sie waren nach nationalsozialistischer Auffassung geistig behindert, psychisch krank oder sozial auffällig und kamen aus psychiatrischen Heil- und Pflegeanstalten oder aus Altenheimen. Täter waren Mediziner, Krankenpfleger, Juristen, Polizisten und Beamte unterschiedlicher Behörden und Verwaltungsebenen. Im Bamberger Krankenhaus wurden Zwangssterilisierungen durchgeführt. Aus der Nervenklinik St. Getreu wurden bis 1941 Patientinnen und Patienten abtransportiert. Sie starben in eigens dafür vorgesehen Krankenhausabteilungen oder Tötungsanstalten, in Gaskammern, durch Medikamente oder an Hunger.“
Die VVN/BdA Bamberg war mit diesem Anliegen an die Stadt Bamberg herangetreten und hatte zusammen mit dem Leiter des Stadtarchivs den Text für die Gedenktafel entworfen. Oberbürgermeister Andreas Starke bedankte sich bei Günter Pierdzig, Vorsitzender der VVN-BdA Bamberg für die Initiative zur Anbringung der Gedenktafel: