Widerstandskämpfer und Künstler
15. März 2012
Im März 2012 wäre Günther Strupp (1912-1996)100 Jahre alt geworden.Aus diesem Anlass würdigt das Architekturmuseum Schwaben in Augsburg den Maler und Graphiker, der im antifaschistischen Widerstand tätig war und KZ und Todeszelle überlebte, mit einer Ausstellung.
Die VVN-BdA Augsburg schreibt über Günther Strupp, der Mitglied der VVN-BdA war:
„Günther Strupp wurde 1912 im ostrpreußischen Johannisburg geboren. 1914 flüchtete die Mutter mit ihm und seiner Schwester nach Westfalen und später in die Eifel. 1917 kehrten sie zurück. Sein Vater war preußischer Vermessungsbeamte. Später ließ sich sein Vater nach Duisburg versetzen. Strupp besuchte das Gymnasium in Paderborn wo er bei seinem Onkel wohnte. Mit 17 verließ er die Schule und wurde Glasmalerlehrling. 1930 besuchte er die Folkwang-Kunstschule. Nach seiner Biographie verließ er den bürgerlichen Tugendpfad – „Ich scherte links aus“.
Er hatte Freunde in der ISPD und KPD. Mit seinen Freunden klebte er linke Plakate. Am 28.9.1933 wurde er erstmals im KZ Kemma bei Wuppertal-Barmen in Haft genommen. Es folgte eine Flucht nach Paris. Von dort wurde er nachdem sein Pass abgelaufen war nach Deutschland abgeschoben und unter die Aufsicht der Gestapo gestellt.
Er war dann als Glasmaler tätig.
Eingezogen zum Militär, wobei er nicht fronttauglich war.1943 flüchtete er nach Augsburg wo er dann bei Alpine arbeitete. Wegen Wehrkraftzersetzung und Kontakt zu Widerstandskreisen wurde er am 20. Juli 1944 erneut verhaftet. Auch sein Anwalt Reisert wird verhaftet. Strupp wurde in den Todestrakt von Stadelheim eingewiesen. Nach der Befreiung durch die Amerikaner kam er nach Augsburg zurück.
Von der Stadt Augsburg wurde er im Holbein-Haus, Mittlerer Lech 20, untergebracht als eine Art „gehobener Hausmeister“ – wie er sich selbst ausdrückte.
Er war Vorsitzender des Schutzverbands Bildender Künstler im DGB. Ausstattertätigkeit in den Filmen: „Das Glas Wasser“, „Der Apfel ist ab“.
Fast erblindet, mit schwarzer Brille kannten ihn seine Freunde wie er bis zum Tod mit Hilfe von Lupen zeichnete und malte.“
Die Ausstellung „Die skurrile Welt des Günther Strupp“ ist noch bis 27.05.2012 im Architekturmuseum Schwaben im Buchegger-Haus, Thelottstraße 11. 86150 Augsburg, zu sehen.