Bad Kissingen
Die jüdische Gemeinde in dem unterfränkischen Kurort zählte zu den zehn größten in Bayern bevor sie von den Nationalsozialisten vernichtet, ihre Synagoge beim November-Pogrom 1938 beschädigt und 1939 abgerissen wurde. 69 jüdische Einwohner Bad Kissingens wurden in den Vernichtungslagern ermordet.
Seit 2009 begann Bad Kissingen mit Stolpersteinen der Opfer des NS-Regimes zu gedenken, im Mai 2012 waren 51 Stolpersteine verlegt.
Am Standort der ehemaligen Synagoge, Promenadenstraße 1, erinnert eine Gedenktafel an deren Zerstörung.
Der jüdische Friedhof an der Bergmannstraße war erstmals 1925, zuletzt 1994 geschändet worden. Grabinschriften verweisen auf Opfer der Shoa.
Eine Straße und ein Gedenkstein wurde dem Pallottiner-Pater Franz Reinisch gewidmet, nachdem bereits die US-Armee in der Kapelle ihrer mittlerweile aufgelassenen Daley-Kaserne – in der NS-Zeit die Manteuffel-Kaserne – den katholischen Gegner des Naziregimes gewürdigt hatte.
In der Manteuffel-Kaserne hatte der zur Wehrmacht einberufene Franz Reinisch den Fahneneid auf Hitler verweigert, wurde vom Reichskriegsgericht in Berlin zum Tod verurteilt und am 21. August 1942 in Brandenburg-Görden hingerichtet. Reinisch ist auf dem Friedhof der Schönstatt-Kapelle in Vallendar (Rheinland-Pfalz) beerdigt.