Morddrohungen in Nordbayern: Antifaschisten lassen sich nicht einschüchtern

geschrieben von Dr. Guido Hoyer

4. Dezember 2015

Fünf engagierte Nazigegner in Nürnberg und Fürth, darunter Mitglieder der VVN-BdA, haben Todesdrohungen erhalten, die von einer Mailadresse „nationalsozialisten-franken“ abgesandt wurden.
Die Opfer sind Rüdiger Löster, Geschäftsführer der Nürnberger SPD und ehemaliger Mitarbeiter von Endstation Rechts, die Sozialwissenschaftlerin Birgit Mair vom Institut für sozialwissenschaftliche Forschung, Bildung und Beratung e.V. (ISFBB), der BR-Journalist Jonas Miller, ver.di-Sekretär Ulli Schneeweiß und der Nürnberger LINKE LISTE-Stadtrat Titus Schüller.
Die Antifaschisten werden in den Drohungen im Nazijargon u. a. als „Gewerkschaftsjude“, „Zecken-Journalist“ und „antideutscher Politiker“ beschimpft.
Die Betroffenen lassen sich nicht einschüchtern, wie sie in einer Presseerklärung mitteilen: „Fast schon selbstredend ist daher für alle Betroffenen auch, dass sie in ihrem Engagement gegen Rassisten und Nazis keineswegs nachlassen werden.“ Strafverfolgungsantrag wurde gestellt.

Die VVN-BdA Bayern hat sich mit den bedrohten Nazigegnern solidarisch erklärt: „Wir wissen: Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Das bezeugen nicht nur die Opfer der Terrorbande NSU, sondern fast 200 Menschen, die seit 1990 von deutschen Faschisten umgebracht wurden.
Erst vor kurzem wurde in Ober- und Mittelfranken eine Razzia bei Mitgliedern der Partei DIE RECHTE durchgeführt und Waffen gefunden; es besteht der Verdacht der „Bildung einer kriminellen Vereinigung“, die rassistische Anschläge geplant hat“
, so Landesgeschäftsführer Dr. Guido Hoyer. Einmal mehr zeige sich, dass nicht nur die NPD, sondern alle Nazibanden zu verbieten snd. Der braune Sumpf muss trockengelegt werden.

Presseerklärung der Opfer der Todesdrohungen:151127_Presseinfo_Nazi-Bedrohung