In Gedenken an die Opfer des antisemitischen Terrors vom 7. 10. 2023

7. Oktober 2025


Heute jährt sich zum zweiten Mal der größte Anschlag auf jüdisches Leben seit dem Ende der Shoa. Über tausend Menschen wurden von der radikalislamistischen Hamas brutal ermordet, über 5000 Menschen verletzt und über 200 Menschen als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Noch immer werden dutzende Geiseln unter unmenschlichen Bedingungen in Gaza festgehalten.

Im Folgenden ein Redebeitrag von einer Kundgebung in Regensburg am 6. Oktober 2025:

Liebe Antifaschist*innen,

der 07. Oktober 2023 hat sehr viel verändert. Er hat Umwälzungen gigantischen Ausmaßes in Bewegung gesetzt. Er war Auslöser, aber auch Schlusspunkt für sehr vieles.

Er hat vorhandene Gräben zementiert, zugeschüttete Gräben wieder tief aufgerissen und neue Gräben geradezu aufgesprengt. Einige dieser Gräben, die zwischen Freundschaften, Familien, religiösen Gemeinschaften, Gesellschaften, Szenen, politischen Gruppen, Verbänden, Vereinen, Gewerkschaften und anderen Organisationsformen verlaufen, werden schwerlich oder vielleicht auch nie wieder zuzuschütten sein.

Der 07. Oktober hat viele Menschen, Beziehungen und Organisationen verändert. Vor allem aber hat der 07. Oktober 2023 die Leben vieler Menschen verändert. Er hat sehr viele, viel zu viele Leben beendet und signifikant verschlechtert. Die Leben der Israelis (und auch vieler anderer Staatsbürger*innen), die an diesem Tag in ihren Häusern, auf der Straße, auf dem Supernova-Festival massakriert, gefoltert, vergewaltigt, gedemütigt, verletzt und verschleppt wurden. Noch immer sind dutzende Geiseln in den Händen der Hamas. Seit nunmehr 2 Jahren. Das Hamas-Pogrom hat auch eine groß angelegte Vergeltungsoffensive Israels in Gang gesetzt, die bis heute andauert und die Situation für Hunderttausende Palästinenser*innen unerträglich macht. Neben gezielten Schlägen gegen die terroristischen Führer im Gazastreifen (und in Palästen in anderen Ländern) legt das israelische Militär ganze Viertel und Städte in Gaza in Schutt und Asche, tötet Zivilist*innen, zerstört ihre Häuser und macht sie zu Binnenflüchtlingen. Die Versorgungslage ist katastrophal, die Bevölkerung leidet unter prekärsten Bedingungen.

Der 07. Oktober 2023 hat aber auch das Leben von Jüd*innen weltweit in der Diaspora, im Vereinigten Königreich, in den USA, in Deutschland und vielen weiteren Ländern dramatisch verschlechtert. Jüdische Einrichtungen, Lokale, Schulen, Synagogen, Sportteams und nicht zuletzt jüdische Menschen selbst sind teils akuten Gefährdungen und Gefahren ausgesetzt. Gefahren, die von Antisemit*innen ausgehen. Gefahren, die durch antisemitische Worte und Taten, durch Schmähungen, Feindmarkierungen, Ausgrenzungen, beiläufige und gezielte Angriffe konkret werden. Man muss leider konstatieren: Jüdisches Leben ist in der ganzen Welt akut gefährdet.Und damit dürfen wir uns, liebe Antifaschist*innen, niemals abfinden. Und deshalb sind wir heute hier.

Der 07. Oktober 2023 geht zurück auf eliminatorischen Antisemitismus der Hamas und ihrer Verbündeten. Er ist eine direkte Folge der Ideologie, Israel als Schutzraum für Jüd*innen rückstandslos vernichten zu wollen und so viele Jüd*innen zu töten, wie nur möglich.

Der Hamas ist das Leben nichts wert. Israelis und Jüd*innen möchte sie vernichten. Auch anderen „Ungläubigen“ wünscht sie den Tod. Und zum Leben von Palästinenser*innen hat sie ein allenfalls funktionales Verhältnis. Die Menschen in Gaza sind ihr Faustpfand und ihr nur auf Todesstatistiken, die durch die Nachrichten der Welt gehen, etwas wert. Hamas schert sich überhaupt nichts um die palästinensische Bevölkerung.

Ja: der Krieg in Gaza muss schnellstens enden. Im Interesse der Geiseln und ihren Angehörigen, im Interesse der Israelis, im Interesse der palästinensischen Bevölkerung vor allem in Gaza, aber auch in der Westbank. Und auch im Interesse von Jüd*innen in Israel und andernorts.

Als Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes, die 1947 von Widerstandskämpfer*innen, Verfolgten und Überlebenden gegründet wurde, wollen wir, dass die Opfer der NS-Vernichtungspolitik unvergessen bleiben. Wir wollen die Erinnerung wachhalten, aber auch dafür Sorge tragen, der Ideologie des Nazismus, des Rassismus und Antisemitismus den Boden zu entziehen.

Antifaschismus war, ist und bleibt notwendig. Und der Kampf gegen Antisemitismus in allen seinen Facetten muss dabei stets integraler Bestandteil sein. Das sind wir den ermordeten Jüdi*innen, das sind wir den lebenden Jüd*innen, ja das sind wir uns allen selbst schuldig.

Keine neuen Berufsverbote – Sofortige Einstellung von Lisa Poettinger in den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien in Bayern

25. September 2025

Landesvorstand der VVN-BdA e.V. Bayern fordert:

Keine neuen Berufsverbote – Sofortige Einstellung von Lisa Poettinger in den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien in Bayern

Der Landesvorstand des Landesverbands Bayern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten protestiert gegen das faktische Ausbildungsverbot für die Lehramtsstudentin Lisa Poettinger und fordert die sofortige Zulassung zum Referendariat für das Lehramt an Gymnasien in Bayern.

Unter den Frauen und Männern, die vor fast 80 Jahren nach dem Ende der Naziherrschaft auch in Bayern die VVN als überparteiliche Organisation ehemaliger NS-Verfolgter gegründet hatten, waren auch viele, welche im April 1933 die „Säuberung“ des öffentlichen Dienstes von Juden, „Marxisten“ und anderen „Staatsfeinden“ erleiden mussten. Nie wieder sollten im neu gegründeten demokratischen Bayern solche Ausgrenzungen Wirklichkeit werden; das sollte die Bayerische Verfassung, an der viele NS-Verfolgte mitwirkten, garantieren.

Undenkbar wäre es damals gewesen, kapitalismuskritische Positionen als „verfassungsfeindlich“ zu diffamieren. So begründete der CSU-Abgeordnete Alois Schlägl die wirtschaftspolitischen – und gegen „Profitmaximierung“ gerichteten – Artikel der Bayerischen Verfassung in der Verfassungsgebenden Landesversammlung Bayern am 13. September 1946 mit den Worten: “ […] der Nationalsozialismus hat diese machthungrigen Kapitalisten in keiner Weise enttäuscht. Sie konnten Millionen und Milliarden als Profit in ihre Taschen stecken. (…..) Es wäre ein Verbrechen, heute und für die spätere Zukunft dem Privatkapitalismus allein das Wort zu reden. […] Da die Verfassung eine Synthese zwischen Gemeinwirtschaft und Privatwirtschaft darstellt, so sind in dieser Verfassung genügend Artikel enthalten, welche diesen Umstand zum Ausdruck bringen.“

Knapp 80 Jahre später droht der Lehramtsanwärterin Lisa Poettinger ein Ausbildungsverbot, weil sie u.a. den Begriff „Profitmaximierung“ verwendet und auch ihren Protest gegen die Umweltzerstörung kapitalismuskritisch versteht.

Die Zeit des Kalten Krieges mit Ausgrenzungen und Berufsverboten sollten auch in Bayern endgültig vorbei sein. Demokratie braucht gerade heute kritische und engagierte Menschen, sonst hat sie keinen Bestand. Dies gilt in besonderem Maße auch für Lehrerinnen und Lehrer.

Der Landesverbands Bayern der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten fordert vom Kultusministerium und vom Freistaat Bayern die Rücknahme des bisherigen Ausbildungsverbots und die Einstellung in den Vorbereitungsdienst für das Lehramt an Gymnasien zum nächstmöglichen Termin.

Der Landesvorstand der VVN-BdA e.V. Bayern
München, 24.9.2025

Besuchs das Figurenfeld Eichstätt am 18. Oktober

18. September 2025

An alle Interessierten,

die Kunstinstallation gegen Krieg und Gewalt, die sich eingebettet in die Natur oberhalb von Eichstätt befindet, umfasst 78 Skulpturen des Bildhauers Alois Wünsche-Mitterecker (1903 – 1975), der als Kriegszeichner im 2. Weltkrieg die „Schlachten“ und das Schlachten der deutschen Wehrmacht festhielt und der auf Grund dieser schrecklichen Erfahrungen nach dem Krieg seine Erlebnisse als Bildhauer in mahnende Zeugnisse umsetzte. Der Künstler war vor dem Krieg überzeugter Nationalsozialist, doch diese Kriegserlebnisse veränderten seine Überzeugungen und sein Leben grundsätzlich. Er hat künstlerisch die Warnung „Nie wieder Krieg“ mit seinem „Figurenfeld“ in der kargen Landschaft des Hessentals oberhalb von Eichstätt eindrucksvoll realisiert. Es erinnert einen an das Kriegsgemälde „Guernica“ von Picasso. Für mich ist dieses künstlerische Mahnmal in der Natur das großartigste Mahnmal gegen Krieg und Gewalt, das ich in Bayern kenne. 

Weitere Infos unter https://www.eichstaett.de/sehenswertes/figurenfeld_im_hessental-1758/ . Es hat leider heute eine besondere Aktualität und es ist noch viel zu wenig bekannt. 

Wir haben im vergangenen August als VVN-BdA Nürnberg einen Ausflug mit ca. 15 Kamerad*innen dorthin unternommen. Alle waren sehr beeindruckt. Einige Fotos von dem Ausflug siehe unten.

Um einem größeren Kreis von Interessierten diesen Besuch zu ermöglichen, haben wir eine Führung durch den Vorsitzenden des Kuratoriums für das Mahnmal e.V., Herrn Bittl, am 18. Oktober diesen Jahres organisiert. Im Anschluss an die Besichtigung besteht die Möglichkeit, sich in einem Gasthaus in der Nähe von Eichstätt zu stärken und auszutauschen. 

Am günstigsten ist eine Anreise in Fahrgemeinschaften im PKW. Grundsätzlich kann man auch mit der Bahn anreisen. Man müsste dann aber mit Sammeltaxi zum Figurenfeld außerhalb von Eichstätt fahren, da es keine gute Busverbindung dorthin gibt. Zu Fuß ist es vom Stadtbahnhof ein Weg von ca. 45 Minuten Dauer, z. T. bergauf. 

Interessierte Personen sollen sich per Email bei mir melden: b.wandt@t-online.de

Mit solidarischen Grüßen
Hannes Wandt

Landesdelegiertenkonferenz 2025

14. September 2025

Bericht: Daniel Weigelt / Lisa Freunek
Fotos: Daniel Weigelt

Am Wochenende des 13./14. September fand die Landesdelegiertenkonferenz 2025 der VVN-BdA Bayern im Max-Mannheimer-Haus in Dachau statt. Es nahmen 40 Delegierte aus verschiedenen Kreisvereinigungen teil.

Am Samstag wurden der Rechenschaftsbericht des Landesvorstands, der Kassenbericht sowie der Revisionsbericht vorgestellt. Der Vorstand wurde einstimmig entlastet.

Am Nachmittag folgten zwei Vorträge. Ines Eichmüller, vom Verband für das Erinnern an die verleugneten Opfer des Nationalsozialismus e.V., berichtete über die lange verdrängte Opfergruppe der sogenannten „Asozialen“ und „Berufsverbrecher“. Im Anschluss entstand ein gemeinsames Foto mit dem Banner „Kein Mensch war zu Recht im KZ“ als sichtbares Zeichen der Solidarität.

Danach sprach Christopher Vila über das Erstarken der Rechten und dessen Auswirkungen auf die Gedenkkultur.

Am Sonntagvormittag gedachten Delegierte gegenüber dem Rathaus Dachau der am 28. April 1945 von der SS Ermordeten, die die Stadt der heranrückenden amerikanischen Armee kampflos übergeben wollten, um weiteres Blutvergießen und Zerstörung zu verhindern.

Zurück im Max-Mannheimer-Haus wurden Anträge behandelt. Nach längerer Diskussion beschlossen die Delegierten, den Antrag der Kreisvereinigung Nürnberg/Fürth anzunehmen und den Berliner Appell gegen neue Mittelstreckenwaffen sowie für eine friedliche Welt zu unterstützen.

Nach dem Mittagessen erfolgten die Wahlen zum Landessprecher:innenkreis (bestehend aus fünf Personen), zum Landesvorstand sowie zu weiteren Ämtern innerhalb des Landesverbands. Ein wichtiger Teil der Konferenz war auch der lebendige Austausch zwischen den Kreisvereinigungen, bei dem Erfahrungen und Ideen für die zukünftige Arbeit geteilt wurden.

Darüber hinaus hatten die Teilnehmenden die Möglichkeit, die Ausstellung „Es geht ums Tun und nicht ums Siegen! – Münchner Frauen im Widerstand gegen das NS-Regime“ zu besuchen.

Verleihung von Ehrenmedaille und Max-Fürst-Preis an Friedbert Mühldorfer

17. Juni 2025

Wir gratulieren dem Vorsitzenden unseres Traunsteiner Kreisverbandes Friedbert Mühldorfer zur Verleihung des Max-Fürst-Preises.

Seit 2002 verleiht der Historische Verein für den Chiemgau zu Traunstein Jahr für Jahr den Preis, der nach dem Traunsteiner Maler und Heimatforscher Max Fürst (1846-1917) benannt ist. Der Chiemgauer Verein würdigt heuer die großen Verdienste, die sich unser Kamerad Friedbert Mühldorfer im Rahmen der Erforschung der NS-Diktatur im Landkreis Traunstein erworben hat.

In vielen Jahrzehnten Engagement für die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA e. V.) veröffentlichte Friedbert Mühldorfer zahlreiche Bücher wie das längst vergriffene „Traunstein: Widerstand und Verfolgung 1933–1945“. Rund 150 Menschen waren zuletzt zur Vorstellung und Lesung seines neuen Buches „Aus Traunstein „freiwillig verzogen …“. Die Vertreibung der jüdischen Familie Holzer in der Pogromnacht 1938“ gekommen. Friedbert Mühldorfer zeichnet in diesem Buch nicht nur die Geschichte der Traunsteiner Familie Holzer und anderer Traunsteiner Jüd*innen nach, sondern wirft auch einen Blick auf die Nachkriegszeit und darauf, wie sich Hass und Hetze in einer Gesellschaft festsetzen können.

Gerade heute ist Erinnerung wichtiger denn je. Bereits im vergangenen November hatte Friedbert Mühldorfer die Ehrenmedaille der Stadt Traunstein verliehen bekommen. Auch dazu wollen wir herzlich gratulieren.

Die Verleihung des Max-Fürst-Preises findet statt am Mittwoch, 25. Juni, um 19 Uhr im Kulturforum Klosterkirche in Traunstein

8. Mai- 80 Jahre Befreiung

6. Mai 2025

8. Mai – Tag der Befreiung

Veranstaltungen in Bayern zum 80. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus

📍 München

Do, 8. Mai

🕒 15:00 Uhr – Mahnwache am Marienplatz (Münchner Friedensbündnis)
🕟 16:30 Uhr – Demo & Kundgebung (Geschwister-Scholl-Platz → Platz der Opfer des NS)
🕜 13:30 Uhr – Wiedereröffnung NS-Dokuzentrum + Abendveranstaltung (19:30 Uhr)
🕕 18:30 Uhr – Lesung: „Biographie Bertl Lörcher“ (Aidshilfe) & Medizinhistorisches Panel (Altes Rathaus)

Sa, 10. Mai

🕒 15:00 Uhr – „Lebenslied“ im EWH (mit ANPI & Lendvay-Ensemble)

So, 11. Mai

🕚 11:00 Uhr – Matinee im NS-Dokuzentrum mit Ernst Grube

📍 Regensburg

Mi, 7. Mai, ab 17:00 Uhr

🗣️ Zeitzeugengespräch mit Ernst Grube

📍 Gewerkschaftshaus Regensburg, Richard-Wagner-Str. 2

Do, 8. Mai, 18:00 Uhr

Kundgebung zum Tag der Befreiung am St.-Kassians-Platz – für antifaschistisches Gedenken und gegen Rechtsruck & Antisemitismus

🌹 Anschließend: Blumenniederlegung am Gedenkstein Hohes Kreuz

📍 Surberg (Traunstein / BGL)

So, 4. Mai, 13:00 Uhr

Gedenkfeier für die Opfer von Surberg – Erinnerung an das Leid der Sinti und Roma

📍 KZ-Gedenkstätte Surtal

📍 Hof

Fr, 9. Mai, 17:00 Uhr

Gedenken an den Widerstand und die Befreiung vom Faschismus

📍 Friedhof Hof (unterer Eingang Schleizer Str. / Plauener Str.)

Sa, 10. Mai, 19:00 Uhr

Konzert anlässlich der Befreiung vom Faschismus

📍 Zur Linde, Lindenstraße 2, 95028 Hof

📍 Landshut

Do, 8. Mai, ab 19:00 Uhr

Gedenken & Feiern – mit Brew Berrymore (Live), Christian Viefhaus (VVN-BdA Bayern) & Afterparty mit DJ Beardslap

📍 Nürnberg

Do, 8. Mai

🕕 18:00 Uhr – Mahnwache der VVN-BdA am Denkmal der Vertriebenen (Rathenauplatz)

Fr, 9. Mai

🕖 19:00 Uhr – Solidarische Netzwerke – In Gedenken an die Bücherverbrennung 1933

📍DESI Nürnberg, Brückenstraße 23

📍 Augsburg

Do, 8. Mai

🕠 17:30 Uhr – Kundgebung am Moritzplatz – Reden, Gedenken, Musik

📍 Freising

Do, 8. Mai

🕓 16:00 Uhr – Konzert: Lieder der Hoffnung und des Widerstands + Ausstellung & Gedenk-Rundgang

🕕 18:00 Uhr – Gedenk-Rundgang: „Hitler ist der Krieg“ mit Dr. Guido Hoyer. Treffpunkt: Stein-Kaserne.

📍Digital

Fr, 9. Mai

🕖 19:00 Uhr – Online-Gespräch mit Ernst Grube

80 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus ebnet Friedrich Merz den neuen Nazis den Weg. FDP und BSW machen mit.

31. Januar 2025

+++ Pressemitteilung +++

80 Jahre nach der Befreiung vom deutschen Faschismus ebnet Friedrich Merz den neuen Nazis den Weg. FDP und BSW machen mit.

Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes wurde 1947 von überlebenden Widerstandskämpfer:innen und Verfolgten des Naziregimes gegründet. Die letzten, die von ihnen heute noch leben, ihre Angehörigen und alle, die ihnen zugehört haben, erinnern sich mit Schrecken an die Zeit nach dem 30. Januar 1933:

Am 30. Januar 1933 wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler einer Koalitionsregierung mit der Deutschnationalen Volkspartei weiteren nationalkonservativen bis völkisch orientierten Parteien wie Stahlhelm und Rechtskatholiken ernannt.

Am 27. Februar brannte der Reichstag, einen Tag später wurden mit der „Reichstagsbrandverordnung“ sämtliche in der Weimarer Verfassung garantierten Grundrechte außer Kraft gesetzt und in der Folge tausende politischer Gegner:innen verhaftet. Am 22. März werden die ersten Häftlinge in das KZ Dachau gebracht.

Am 27. März beschloss der Reichstag mit dem „Ermächtigungsgesetz“ mit den Stimmen aller Parteien außer der SPD und der inzwischen bereits illegalisierten KPD seine Selbstauflösung.

Am 17. Juli 1933 waren alle Parteien außer der NSDAP verboten, die Organisationen der Arbeiterbewegung zerschlagen, Tausende geflohen, Zehntausende verhaftet.
Der Weg zu Vernichtungskrieg und Völkermord war geebnet.

Die Deutsche Zentrumspartei, in deren politischer Nachfolge die CDU steht, hat durch eine zunehmend rechtsnationalistische Positionierung und Unterstützung der Politik v. Papens und Brünings in den letzten Jahren der Weimarer Republik wesentlich zum Aufstieg der NSDAP beigetragen. Vor weniger als einem Jahr der 75. „Geburtstag“ des Grundgesetzes gefeiert wurde, wurde auch daran erinnert, dass es als Gegenentwurf zum Nazi-Staat die Grundlage für eine Demokratie sein sollte, die nie wieder Faschismus ermöglicht.

Am „Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus“ am 27. Januar – also vor drei Tagen – fand Friedrich Merz noch angemessene Worte. Allerdings hatte er da schon angekündigt, seine „Fünf Punkte für sichere Grenzen und einen Stopp der illegalen Migration“ auf Grundlage einer imaginierten „außergewöhnlichen Notsituation“ mit den Stimmen der Höcke-AfD im Bundestag verabschieden zu lassen. Einen Tag vor dem 30. Januar war es soweit.

Nicht nur mit Zurückweisungen an den deutschen Grenzen verlassen CDU/CSU den Boden des Grundgesetzes, tatsächlich verstoßen viele ihrer Forderungen eindeutig ebenso gegen europäisches oder internationales Recht. Das schert Merz so wenig wie die absehbare Folge, dass der gemeinsam erzielte „Erfolg“ nicht die CDU, sondern die im Kern faschistische AfD stärken wird.

Dass auch FDP und BSW sich an diesem massiven Schritt zum Abbruch der vielbeschwore-nen „Brandmauer“ beteiligen, zeigt wie wenig ihnen die Demokratie bedeutet. Selbst wenn – wie im Vorfeld der Abstimmung veröffentlichte Umfragen nahelegen – eine Mehrheit der Wähler:innen diesen Bruch mit Menschenrecht und Grundgesetz wünscht: Demokratie basiert auf dem Respekt vor Menschen und Menschenrecht, auf Solidarität und nicht auf Ressentiment und Ausgrenzung.

Es ist höchste Zeit:
Alle gemeinsam gegen den Faschismus und Kollaboration – alle gemeinsam auf die Straße!
AfD-Verbot – jetzt!

Bundessprecher*innenkreis
Berlin, 30. Januar 2025

Demo: SOZIALES rauf – RÜSTUNG runter

19. September 2024

Unter diesem Motto ruft ver.di München für den 12. Oktober zur Demonstration. Auch wir wehren uns dagegegen, dass die Milliarden zur Aufrüstung ausgespielte werden gegen die berechtigten Interessen sozial Benachteiligter, Bedürftiger und Schutzsuchender. Wir rufen daher zur Beteiligung an der Demonstration auf.

12.10.2024, 14:00 – 18:00  Uhr, Odeonsplatz München

Soziales rauf! – Rüstung runter!
Für Solidarität – gegen rechts

Zum Aufruf von ver.di

Solidarität mit Hanna und Maja – Keine Auslieferung nach Ungarn!

5. August 2024

VVN-BdA unterstützt Kampagne Angehöriger

Anlässlich des internationalen Nazi-Aufmarschs »Tag der Ehre« in Budapest wurden im Februar 2023 mehrere Personen aus dem Kreis der extremen Rechten angegriffen und z. T. schwer verletzt. Dafür macht die ungarische Regierung im Wesentlichen einige deutsche, österreichische und italienische Antifaschist:innen verantwortlich.

Erste Prozesse mit gefesselten Angeklagten und exorbitanten Urteilen haben stattgefunden.

Mehrere deutsche Beschuldigte haben sich der Bundesanwaltschaft entzogen, die bisher entschlossen ist, den Auslieferungsgesuchen aus Ungarn nachzukommen.

Die Eltern der gesuchten Antifaschist:innen haben Anfang des Jahres eine Kampagne gegen die Auslieferung gestartet: Ihre Töchter und Söhne sind bereit, sich einem Verfahren in Deutschland zu stellen, wenn die Bundesanwaltschaft zusichert, sie nicht nach Ungarn auszuliefern, wo weder ein faires Verfahren noch menschenrechts-konforme Haftbedingungen zu erwarten sind. Darauf haben weder die Bundesanwaltschaft noch die Politik bisher reagiert.

Bereits seit Dezember saß Maja T. in der JVA Dresden; das Berliner Kammergericht billigte am 27.6. eine Auslieferung nach Ungarn. Die Betroffene wurde vom LKA Sachsen noch in der Nacht aus der Zelle geholt und gegen 10 Uhr an der österreichisch/ungarischen Grenze übergeben. Eine Eilentscheidung des Bundesverfassungsgericht gegen die Auslieferung kam zu spät, oder wurde missachtet.

Auch Hanna S., die im Mai in Nürnberg festgenommen wurde, droht ebenfalls die Auslieferung nach Ungarn.

Die VVN-BdA unterstützt die Kampagne und die Forderung:

#NoExtradition – Keine Auslieferung von Antifaschist:innen nach Ungarn!

Eine Petition ist geschaltet unter https://www.change.org/p/holt-maja-zur%C3%BCck-gegen-weitere-auslieferungen-antifaschist-innen-nach-ungarn

Erinnern heute – Zeugnis der Nachkommen

15. März 2024

Rolle und Aufgabe der Nachkommen von NS-Verfolgten in der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte über die „Zukunft der Erinnerung“

Download Broschüre und Anmeldeformular hier!

5. Juni 2024

  • 16:30 Uhr Einlass
  • 17:00 Uhr Carmen Eckhardt „Viktors Kopf – eine Spurensuche“,
  • Film und Filmgespräch

6. Juni 2024

  • 9:00 Uhr Einlass und Anmeldung
  • 10:00 Uhr Begrüßung: Karl Freller: Grußwort des Direktors der Stiftung Bayerische Gedenkstätten; Heidi Delbeck: Thematische Einführung
  • 10:30 Uhr Thorsten Fehlberg: Nachgeboren – Nachkommen von NS-Verfolgten als Akteur:innen
  • 11:15 Uhr Podiumsdiskussion: Nachkommen stellen ihre persönlichen und gesellschaftspolitischen Beiträge vor. Moderation: Dr. Sibylle von Tiedemann
  • 12:00 Uhr Mittagessen
  • 13:00 Uhr Fortsetzung der Podiumsdiskussion
  • 13:30 Uhr Dr. Edith Raim: Kontinuitäten in der Justiz der Nachkriegsgesellschaft
  • 14:15 Uhr Dr. Helmut Wetzel: Wann ist Geschichte vorbei? Vermächtnisse und brisante Gefühlserbschaften der Zweiten Generation
  • 15:00 Uhr Kaffeepause
  • 15:30 Uhr Nora Hespers: Persönliche Aufarbeitung und mediale Vermittlung in den Folgegenerationen
  • 16:15 Uhr Gesprächsrunde: „Rolle und Aufgabe der nachfolgenden Generationen“, Moderation: Dr. Sibylle von Tiedemann
  • 17:00 Uhr Ende der Veranstaltung

REFERENTINNEN UND REFERENTEN

Thorsten Fehlberg: Politikwissenschaftler und Dipl.-Sozialgeograf, 2013 bis 2019 beim Bundesverband Information & Beratung für NS-Verfolgte e.V., 2020 bis 2022 wissenschaftlicher Mitarbeiter der KZ-Gedenkstätte Neuengamme, Promotion zu politisch engagierten Nachkomm:innen von NS-Verfolgten an der Universität zu Köln – gefördert vom Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES), assoziierter Wissenschaftler am Else-Frenkel-Brunswik-Institut (EFBI) Leipzig

Nora Hespers: Freie Journalistin, Bloggerin und Podcasterin, Köln Autorin des Buches „Mein Opa, sein Widerstand gegen die Nazis und ich“

Dr. habil. Edith Raim: Historikerin, Neuere und Neueste Geschichte, Lehrbeauftragte Uni Augsburg

Dr. Helmut Wetzel: Kinder- und Jugendpsychotherapeut, Familientherapeut, Supervisor Uni Freiburg

Download Broschüre und Anmeldeformular hier!

Einlassvorbehalt: Die Veranstalterinnen behalten sich gemäß Art. 10 BayVersG vor, von ihrem Hausrecht Gebrauch zu machen und Personen, die neonazistischen Organisationen angehören, der extrem rechten Szene zuzuordnen sind oder bereits in der Vergangenheit durch antisemitische, rassistische oder nationalistische Äußerungen in Erscheinung getreten sind, den Zutritt zur Veranstaltung zu verwehren oder sie von dieser auszuschließen.

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